Je länger, je lieber

Stell dir vor, es ist ein sonniger Vormittag im Spätsommer, du liegst zuhause auf der Terrasse unter dem Geißblattvorhang, an dem noch die kühlen Tropfen des Morgentaus glitzern. Die Blüten des Strauches hüllen dich in eine betörende Duftwolke – dich und die Schmetterlinge, die überall herumgaukeln. Du liegst hier, weil du gerade vom Urologen gekommen bist, der dir den Katheter, den du seit deiner Operation vor mehr als zwei Wochen getragen hast, entfernt hat – ein unglaublich erleichterndes Erlebnis. Heute ist auch noch dein Geburtstag, im wörtlichen Sinn, und eigentlich auch dein Wiedergeburtstag, weil du dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen bist. Alle kümmern sich liebevoll um dich, es ist so angenehm warm, die Luft ist klar und frisch, und dieses Geißblatt duftet so unglaublich gut.
„So wie es jetzt ist, kann es bleiben“, denkst du dir, „je länger, je lieber…“

Davon handelt dieses Lied. Ich habe den Text geschrieben, und die K.I. hat eine Musik dazu beigesteuert, die mir immer noch die Tränen in die Augen treibt. Für mich ist das so ein Fall, wo man „eine hinreichend fortgeschrittene Technik für Magie halten“ könnte.

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